Die Jobsuche der Zukunft

Lebenslauf, Bewerbungsfoto und Zeugnisse. Sind diese heute noch wichtigsten Unterlagen für eine Bewerbung bald „Schnee von gestern“? Seit die sogenannten Soft Skills für Unternehmen bei der Mitarbeitersuche immer wichtiger werden, müssen sich Kandidaten zunehmend persönlicher präsentieren, um die Aufmerksamkeit der Recruiter auf sich zu lenken. Kombiniert mit den neuen kreativen Möglichkeiten der Social Media, öffnen sich Bewerbern bislang ungeahnte Chancen, ins Rampenlicht der Mitarbeiterauswahl zu treten. Allerdings liegt mit jeder ungewöhnlichen Idee auch die Messlatte für alle anderen wieder ein Stückchen höher.  Wir stellen Ihnen vier innovative Wege zum neuen Job vor:

  1. Augmented Reality: Die Welt neu entdecken. Sie gehen mit Ihrem mobilen Gerät durch die Stadt. Die Kamerafunktion erkennt, wo Sie sich befinden und auf dem Bildschirm erscheinen verschiedene Hinweise und Informationen, zum Beispiel über die Straße, die Gebäude oder Einkaufsmöglichkeiten. Warum nicht auch Stellenangebote? Stellen Sie sich vor, Sie gehen an dem Gebäude des Unternehmens vorbei, für das Sie schon immer arbeiten wollten und sehen per Augmented Reality genau die Jobausschreibung, die zu Ihnen passt und können sich sogar sofort direkt von unterwegs per Mail bewerben. Das könnte schon bald Realität sein. Laden Sie sich eine App wie zum Beispiel Layar oder Junaio auf Ihr mobiles Gerät und testen Sie die Vernetzung von realer und virtueller Welt. Stellenanzeigen werden Sie zwar noch nicht finden, aber die dürften nicht mehr lange auf sich warten lassen.
  2. Online-Einfluss: Wie gut sind Sie im Web vernetzt? Diese Frage wird für viele Jobs in Zukunft eine immer größere Bedeutung haben. Denn ganz gleich, ob es um Werbung, Kundengewinnung oder technische Details geht, ein gewisser Einfluss in der Online-Welt ist schon heute an vielen Stellen ein entscheidender Vorteil. Wie Sie Ihren Einfluss messen können? Mit Klout (www.klout.com). Eine Software wertet aus, wie viele Kontakte Sie haben, wie groß der Einfluss dieser Kontakte ist, wie oft Ihre Beiträge empfohlen werden und so weiter. Daraus ergibt sich für Sie eine Zahl von eins bis 100. Je größer diese Zahl, desto größer Ihr Einfluss in der Online-Welt. Natürlich lässt sich Ihre Wertungszahl auch von Dritten einsehen, so dass Klout bei der Stellensuche in absehbarer Zeit Bedeutung erlangen kann.
  3. Social Media: Wie lassen sich Facebook & Co. aktiv für die Stellensuche einsetzen? Ganz einfach: Schreiben Sie einen Blog mit dem Titel „Stellt mich ein!“, laden Sie Ihre persönliche Präsentation bei SlideShare.net hoch und veröffentlichen Sie Videos über sich bei YouTube. Zu öffentlich? Für unseren derzeitigen Erfahrungshorizont sicherlich. Doch drehen wir die Uhr ein klein wenig voraus – sagen wir, so um fünf Jahre – dann könnten diese Art von Präsentationen alltäglich sein. Wichtig ist: Einfach gefunden werden und gute Gründe liefern, warum man selbst den Job bekommen sollte.
  4. Werbung: Googeln Sie manchmal auch nach Ihrem Namen? Nur so aus Neugier, wo Sie überall im Web genannt werden. Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Denn die meisten Menschen googeln sich von Zeit zu Zeit selbst. Das bietet einen neuen Ansatz der Initiativbewerbung per Anzeige. Suchen Sie sich einige Unternehmen aus, bei denen Sie wirklich gerne arbeiten würden. Recherchieren Sie die Namen des richtigen Ansprechpartners für Ihren Wunschjob. Schalten Sie dann bei Google AdWords oder Facebook social ads eine Anzeige in etwas mit dem Tenor: „Es macht Spaß, sich selbst im Netz zu finden. Genauso viel Spaß macht es, mich einzustellen!“ Früher oder später wird der so beworbene Ansprechpartner die Anzeige finden. Ob er darauf reagiert, ist dann allerdings seine Sache. Ein amerikanischer Jobsucher hatte damit großen Erfolg: Von fünf Unternehmen, die er auf diese Weise ansprach, reagierten vier. Von zwei Firmen erhielt er schließlich Jobangebote. Einen kleinen Film darüber finden Sie hier: http://www.thegooglejobexperiment.com/
Wichtig ist bei all diesen Maßnahmen, dass sie letztlich auf Ihre persönliche Webseite verlinkt sind, damit Sie bei Interesse problemlos zu finden sind. Und natürlich sollten auch Ihre Präsentationen und Selbstvorstellungen im Netz zur angestrebten Position passen. Je größer die Ansprüche an Kreativität in Ihrem Beruf sind, desto genauer sollten Sie sich die obigen Ideen ansehen und für sich ganz individuell umsetzen. Vielleicht kommen Sie aber auch auf andere und neue Ideen.
Themen: Arbeitsmarkt, Betrachtungen, Karriere, PersonalwirtschaftSchlagworte: , , , , , , , , , , , , , , ,