Vom Bremsklotz zum Motor

Kennen Sie das auch? In vielen Unternehmen wird die IT als schwerfälliger Bremsklotz angesehen, der nur Kosten verursacht, aber nicht produktiv ist. Sie soll funktionieren, ohne groß aufzufallen. Entsprechend hat sie häufig einen geringen Stellenwert und wird auf einer niedrigen Hierarchiestufe gemanagt, Projekt- und IT-Budgets sind schlecht aufeinander abgestimmt. Die Folge: Die IT kann nur noch reagieren und kommt häufig zu spät, was ihr den weiteren Vorwurf der Fachabteilungen einträgt, unflexibel zu sein.

Dabei ist die Vorstellung von der IT als „Chaostruppe“ längst überholt. Doch in den Köpfen spukt noch immer der Cola trinkende Freak herum, der mit ein paar Tastenkombinationen und einer unverständlichen Geheimsprache Computer zum Laufen bringt oder willkürlich lahmlegt. Die Realität sieht heute anderes aus, der Techno-Hippie hat sich zum hochspezialisierten Techniker entwickelt. Dennoch ist die IT oft noch nicht wirklich in den Unternehmensabläufen angekommen. Allzu häufig haben die IT-Mitarbeiter keinen Schimmer von den Aufgaben und Tätigkeiten der Fachbereiche. Umgekehrt bringen diese wenig Verständnis für die Prozesse in der IT auf.
Die IT sollte im Kerngeschäft eines Unternehmens verankert sein. Das bringt ihre Mitarbeiter näher an das Business, so dass sie Abläufe und Handlungsnotwendigkeiten nicht nur besser verstehen, sondern auch direkt mit den Möglichkeiten der IT unterstüzten können. Umgekehrt dürfen sie dann mehr Verständnis für ihre Arbeit erwarten. Vor allem wird deutlich, dass die IT ein Teil des Ganzen ist, genauso zum Erfolg eines Unternehmens beiträgt wie zum Beispiel Marketing, Vertrieb oder Produktion und dafür auch gebührende Anerkennung verdient.
Das bedeutet natürlich, IT-Mitarbeiter müssen ihre Qualifikationen unter anderem um Managementskills, betriebswirtschaftliche Kenntnisse und unternehmerische Kompetenzen erweitern. Es geht für sie nicht mehr nur um das technisch Machbare, sondern ganz besonders auch um das wirtschaftliche Sinnvolle. Insbesondere vor dem Hintergrund fortschreitender Komplexizität der IT-Infrastruktur selbst in kleinen und mittelständischen Unternehmen sollten IT-Mitarbeiter eine fachlich kompetente, erklärende und manchmal auch beruhigende  Schnittstelle zwischen Technik, Mensch und Projekt sein.
Doch allzuoft ist die IT in einem Unternehmen noch getrieben von tagtäglichen schnellen Anforderungen der Fachabteilungen, anstatt selbst der Motor dynamischer Prozesse zu sein. Schlimmer: Wann immer sie nicht umsetzt, was von ihr erwartet wird, gilt sie als langsam und umständlich.
Hier muss in vielen Unternehmen ein Umdenken stattfinden. Die IT ist Teil des Teams und nicht irgendeine geheimnisvolle Truppe. Als solcher übernimmt sie Verantwortung, der sie aber nur gerecht werden kann, wenn sie gleichberechtigt in die Unternehmensabläufe integriert ist. Das setzt die Bereitschaft der IT-Mitarbeiter voraus, sich vom reinen Techniker zum IT-Manager zu weiterzuentwickeln. Die Anforderungen an den Einzelnen steigen dadurch, der Job wird vielseitiger.
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Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Wandel der IT-Mitarbeiter vom Technikfreak zum Manager?
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