Endlos viele Jobinterviews – und wie damit umgehen?

Quelle: BBC

Wir sind über einen Beitrag der BBC gestolpert, die ein Phänomen aufgreifen, von dem wir durchaus auch schon gehört haben. Nämlich der endlosen Interview-Prozesse mit vielen kaskadierenden Bewerbungsgesprächen und Sonderrunden. Grade in Zeiten, bei denen man oft im Gespräch kein physisches Gegenüber hat, sondern nur ein Videobild, steigt die Unsicherheit bei vielen. Trifft man hier die richtige Entscheidung? Ohne ein persönliches Treffen ist es doppelt schwierig, ein gesundes Bauchgefühl zu entwickeln. Und seien wir ehrlich: Neben den “hard facts”, die man schon bei der Kandidatenauswahl geprüft hat, entscheidet am Ende das Bauchgefühl: Passt dieser Mensch zu uns als neuer Kollege? Passt er ins Team? Wird sie ihren Beitrag leisten? Unsicherheit führt dann oft dazu, dass das Problem verlagert wird: “Schau Dir den Kandidaten auch noch mal an!” – “Sag mal, passt die Kandidatin fachlich wirklich ins Team?”. Der Entscheider ist damit das Problem vordergründig erst einmal los – aber schafft damit neue Probleme. Denn grade Mitarbeiter auf der operativen Ebene scheuen sich oft davor, solche Personalentscheidungen zu treffen – und delegieren es zurück oder weiter. Endlose Interview-Zyklen können die Folge sein. Das führt zum nächsten Problem: Die wirklich guten Kandidaten, die man als Unternehmen unbedingt einstellen sollte, verlieren spätestens nach dem dritten Interview das Interesse. Nur die, die keinen anderen Job bekommen, blieben am Ball. Der BBC-Beitrag, den zu lesen wir empfehlen, kommt auch noch zu einem anderen Schluß: Prozesse werden kompliziert, um wirklich ganz sicher zu sein, daß man die richtige Personalentscheidung trifft. Aber genau diese Prozesse behindern die Personalentscheidung, die man treffen will. Und: Google hat seine Anstellungsprozesse analysiert und festgestellt, daß die Entscheidungen im Schnitt mit “86% confidence” getroffen wurden und in der Regel positiv verlaufen. Man kann sich also nie völlig sicher sein, und am Ende geht es meist gut, wenn man sich ziemlich sicher ist.

Zu dem Beitrag der BBC geht es hier.

 

 

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