Spielen Sie modisch mit Ihrer Persönlichkeit

Kleidung ist Teil unserer Kommunikation. Wir sehen wie jemand angezogen ist und machen uns sofort ein Bild von ihm. Doch es ist heutzutage schwierig, mit dem eigenen Outfit die richtigen Signale zu senden. Da stehen bei einer Veranstaltung junge, kreative Unternehmer in Jeans und silbernem Sakko inmitten von dunkel gekleideten Anzugträgern. Der Kunde kommt an einem heißen Sommertag in T-Shirt und kurzer Hosen zum Meeting. Selbst der eigene Chef verzichtet immer öfter auf den klassischen Anzug. Die Kleiderordnung ist lockerer geworden – deshalb muss jeder Einzelne mehr überlegen und zu seinem persönlichen Stil finden. Denn wo es früher stets richtig war, im Anzug zu erscheinen, kann das heute ein ungewollter Ausdruck von Steifheit sein.

Doch gleich vorweggenommen: Der Anzug ist deshalb noch lange nicht aus der Mode. Allerdings passt er nicht mehr bei jeder Gelegenheit. An Bürotagen darf es zum Beispiel immer öfter auch die Jeans mit Hemd und Sakko sein. Selbst beim Kundentermin kann die legere Kleidung korrekt sein, wenn man sich gut kennt und weiß, dass der andere selbst ein lockeres Outfit bevorzugt. Die Wahl der perfekten Kleidung hängt stark von eigenen Gespür ab. Jeder muss heute lernen, eine Situation richtig einzuschätzen und das dazu passenden Outfit zu tragen.
Ganz wichtig: Sie müssen sich in Ihrer Kleidung sichtbar wohlfühlen. Wenn Sie in einem Anzug keine gute Figur machen, weil Sie ihn nur aus Pflichtgefühl tragen, kann das bei Ihren Kontakten ankommen, als würden Sie laut und vernehmlich falsch singen. Gerade wenn das Tragen von Anzügen in vielen Bereichen optimal ist, muss er gut zu Ihnen passen und perfekt sitzen, wenn Sie sich für einen Anzug entscheiden. Er sollte die Taille betonen, die Ärmel enden vier Zentimeter über der Daumenwurzel und die Hosenbeine etwas über dem Ansatz des Absatzes Ihrer Schuhe. Das Jackett darf an den Schultern keine Falten werfen.
„Deshalb entscheiden sich immer mehr Männer für einen Maßanzug“, erklärt Hans-Jörg Rohde von Key2Germany, die das Modelabel Tommy Klein in Norddeutschland vertreten. Denn es kommt auf Kleinigkeiten an. „Rechtshänder neigen häufig dazu, ihre rechte Schulter etwas zu senken, weshalb der rechte Arm leicht länger ist als der linke“, so der Experte. Die Maßanfertigung gleicht das aus. Ebenso werden Knöpfe passend gesetzt und Nähte exakt eingepasst. Das Besondere bei Tommy Klein: „Wir gehen zu unseren Kunden und nehmen am Arbeitsplatz oder zuhause Maß und sparen damit wertvolle Zeit.“
Durch solchen Service und individuelle Anfertigung wird der Maßanzug immer mehr zum Symbol für das perfekte Business Outfit oberhalb des legeren Looks. Tragen Sie aber auch im Sommer dazu auf keinen Fall ein kurzärmeliges Hemd – schon gar nicht mit Krawatte. Das wäre ein großer Faux pas. Korrekt ist es, wenn Sie an warmen Tagen die Ärmel Ihres Hemdes aufkrempeln.
War es früher relativ einfach, im Job mit zwei, drei Anzügen von der Stange passend gekleidet zu sein, bedarf es heute einiger Überlegungen. Letztlich sind die Anforderungen an Kleidung zwar legerer geworden, aber dadurch auch anspruchsvoller. Erstens kommt es jetzt auf den korrekten Stil zum jeweiligen Anlass an, zweitens sind die meisten Menschen sensibler für Mode geworden und achten bei ihren Kontakten auf deren Kleidung, drittens kommt durch die weniger uniforme Business Mode die eigene Persönlichkeit mehr zur Geltung und wird auch durch die Wahl der Kleidung ausgedrückt. Das alles führt dazu, dass mehr Sorgfalt in das eigene Outfit investiert werden muss und auch Menschen sich Gedanken über ihr Auftreten machen, die nicht unbedingt modeaffin sind. Für sie gibt es Stilberater, die etwas aus jedem Typ machen und Personal Shopper, denen die Zusammenstellung der richtigen Kleidung obliegt.
Doch irgendwie ist es mit der Kleidung auch ganz einfach: Zeigen Sie, wer Sie sind und stehen Sie dazu. Alles andere ist sowieso nicht authentisch und wird von anderen ganz schnell durchschaut. Spielen Sie modisch mit Ihrer Persönlichkeit, dann geben Sie Ihrem Gegenüber in der nonverbalen Kommunikation die richtigen Signale.

Wie modisch sind Sie im Job – und welche Erfahrungen machen Sie damit?

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